Was ist WPC? Merkmale und Eigenschaften
WPC ist die Abkürzung für Wood Plastic Composite, was als Holz-Kunststoff-Verbundstoff übersetzt werden kann.
Einfach gesagt ist WPC ist ein Gemisch aus Holzfasern bzw. Holzmehl und Kunststoff.
Als Kunststoff verwenden die Hersteller oftmals Polypropylen oder auch Polyethylen. Das sind kleine Kunststoffteilchen die überwiegend aus recyceltem Kunststoff bestehen, welches bspw. aus Abfällen wie Lebensmittelverpackungen gewonnen wird.
Der Kunststoffanteil im WPC liegt zwischen 30 und 40%, der Holzanteil entsprechend zwischen 60 und 70%.
Häufig fällt in Verbindung mit WPC auch die Abkürzung „BPC“. BPC steht für „Bamboo Plastic Composites“. Hier wird Bambus anstelle von Holz verarbeitet. BPC hat nahezu identische Eigenschaften wie WPC. Auch die Mischverhältnisse von Kunststoff und Bambus sind vergleichbar.
Recht neu sind Co-extrudierte Terrassendielen. Hier wird der der Holzanteil und der Kunststoffteil genau anderes herum zusammengesetzt.
Das bedeutet CO-extrudierte Terrassendielen setzten sich aus 30 – 40% Holz und 60 – 70% Kunststoff zusammen. Das macht die Dielen noch unempfindlicher.
Schauen wir uns nun einmal die Vorteile aber auch die Nachteile von WPC an.
Vorteile von WPC
WPC hat den Vorteil, dass es hat die positiven Eigenschaften von Holz als auch von Kunststoff kombiniert.
WPC-Dielen halten genauso lang wie Hartholzdielen , sind dabei aber deutlich pflegeleichter. Du musst deine Dielen nicht ölen, lasieren oder mühsam anstreichen. Das schadet den Dielen eher. Selbst das Reinigen deiner Terrasse ist ein Kinderspiel. Groben Schmutz kannst du meist ganz einfach mit Spülmittel oder Seifenlauge und reichlich Wasser entfernen. Außerdem müssen die Dielen nicht nachbehandelt werden.
Ein weiterer Vorteil gegenüber Holz: WPC ist dank des Kunststoffanteils resistent gegen Feuchtigkeit. Es besteht also keine Gefahr, dass Feuchtigkeit ins Material einziehen kann und sich die Oberfläche verformt. Zudem ist die Oberfläche rutschhemmend. Die durch ein spezielles Bürstenerfahren aufgeraute Oberfläche sorgt dafür, dass WPC und BPC Terrassendielen rutschfest sind. Die Unterkonstruktion muss jedoch gewährleisten, dass ein Gefälle von mindestens 2 Prozent berücksichtigt wurde, damit Wasser etc. abfließen kann. Dann kannst du auch an kalten oder nassen Tagen bedenkenlos deine Terrasse oder deinen Balkon zu betreten.
Die Dielen sind sehr hart und dehnen sich temperaturbedingt nur geringfügig aus. Im Gegensatz zu Holzdielen entstehen nur ganz selten Risse. Die Fasern von WPC sind außerdem so fein, dass du dich vor Splittern nicht fürchten musst. WPC ist also sehr barfuß- und kinderfreundlich.
Optisch sind die Dielen vielfältig. Als Kunststoff-Gemisch ist WPC nicht an die farblichen Vorgaben des Naturholzes gebunden, sodass es hier wesentlich mehr Farbvariationen gibt. Wenn dir also der Sinn zum Beispiel nach verschiedenen Grautönen steht, wirst du bei WPC fündig. Bei WPC-Terrassendielen, kannst du dich auf eine hohe Farbbeständigkeit verlassen.
Auch in der Haptik hast du die Wahl: glatte, geriffelte, genutete oder raue Oberfläche. Durch die angerauten Oberflächen sind die Dielen so gut wie gar nicht mehr von echtem Holz zu unterscheiden.
Nachteile von WPC
Geringe Farbveränderungen zu Beginn.
Lediglich in den ersten Monaten nach dem du die Dielen verlegt hast, ändert sich die Farbe. Dabei spricht man von der natürlichen Farbreifung. Die Dielen verändern ihre Farbe aber nicht mehr als 10 Prozent. Diese Farbveränderung ist aber vollkommen normal, weil die Dielen der Witterung ausgesetzt sind. UV-Strahlen und Feuchtigkeit waschen die Holz-Inhaltsstoffe aus. Wenn die Farbreifung abgeschlossen ist, ändert sich die Farbe der Dielen nicht mehr. Im Prozess der Farbreifung können sich auch Wasserflecken auf dem Material bilden. Aber keine Sorge, diese kannst du mit Wasser und einem Allzweckreiniger leicht entfernen. Sobald dein WPC erst einmal liegt und den Witterungen ausgesetzt wurde, entstehen diese Wasserflecken nicht mehr nach Regen. Je nach Lage der Terrasse und ob deine Terrasse überdacht ist oder nicht, dauert die Farbreifung unterschiedlich lang.
Vorteile und Nachteile von WPC im Überblick
Vorteile:
- Langlebig
- Pflegeleicht: kein Nachbehandeln nötig
- Leicht zu reinigen
- Splitterfrei
- Einfach zu verlegen OHNE Spezialwerkzeug
- Vielfalt bei Optik und Farbe
- Feuchtigkeitsresistent
Nachteile:
- Geringe Farbveränderungen nach dem Verlegen
Ist WPC nachhaltig?
Wenn du dich für WPC oder BPC entscheidest, tust du nicht nur dir, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
Naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK) sind ein nachhaltiger und ökologischer Bio-Werkstoff:
- WPC bestehen zu fast 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen.
- WPC ist gut für deine Gesundheit: keine Halogene, Chlor oder Formaldehyd.
- WPC muss nicht lackiert oder gestrichen werden, weshalb du auf Farben, Öle und Lasuren verzichten kannst.
- Nachhaltig: WPC- und BPC-Terrassendielen aus zertifiziertem, kontrolliertem und nachwachsendem Anbau.
- Zertifiziert: durch die Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe e. V.
Ist WPC auch recyclebar?
Grundsätzlich kann WPC recycelt werden. Zur Herstellung von WPC werden hauptsächlich schnell nachwachsende Holzarten verwendet. Demnach ist WPC ressourcenschonender als viele Hartholzdielen und bewahrt die Tropenwälder. Allerdings verrottet WPC aufgrund des Kunststoffanteils nicht vollständig. Größere Mengen solltest du deshalb zu einer Müllverbrennungsanlage bringen, damit diese geschmolzen werden können. Kleinen Restbeständen kannst du ohne Bedenken in den eigenen Hausmüll werden, da WPC und BPC kein Sondermüll ist.